Thema: ANGSTSTÖRUNG
Spinnen, Krankheit, Zahnarzt, geschlossene Räume,…& überhaupt…bin ich ein Angsthase?!?
Als Psychologin arbeite ich viel mit Menschen, denen es körperlich sehr schlecht geht, die aber laut den unzähligen durchgeführten medizinischen Untersuchungen organisch völlig gesund sind…
Körperliche Symptome sind oft ein zentrales Merkmal einer „Überlastung der Seele“! So nennen Menschen mit speziellen ANGSTSTÖRUNGEN meist körperliche Beschwerden, wie Herzprobleme, Atemnot oder Schwindelattacken, als das hervorstechende Symptom und gar nicht die Angst, welche bereits über Wochen oder Monate lang auftritt. Angststörungen – dazu zählen Phobien, Panikstörung, generalisierte Angststörung und Mischformen – gehören zu den häufigsten psychischen Erkrankungen in Österreich! Leider nehmen Betroffene selten oder erst nach einem sehr langen seelischen Leidensweg professionelle Hilfe in Anspruch.
Ängste können pathologische Dimensionen annehmen, allerdings ist ein gewisses Maß an Angst wichtig!
So bewahrt uns Furcht und Angst vor gefährlichen Situationen, und deshalb wäre ihr Fehlen ein Grund zum Fürchten; aber pathologische Angst kann das Leben untergraben, sie kann anstecken und lähmen und wird dann selbst zur Gefahr! Vom psychologischen Standpunkt aus sehe ich Angst dann als problematisch, wenn sie so stark ist, so häufig auftritt oder so lange anhält, dass sie eine Person daran hindert, ihren familiären/sozialen oder beruflichen Verpflichtungen nachzukommen. Wie bei den meisten psychischen Erkrankungen gibt es auch bei den Angststörungen nicht die eine bekannte Ursache. Stattdessen geht man von einer Vielzahl von verursachenden auslösenden Faktoren aus, die erst im Zusammen- und Wechselwirken den tatsächlichen Ausbruch der Störung bewirken. Nach heutigem wissenschaftlichem Kenntnisstand sind neurobiologische Aspekte in der Genese von Angst- und Panikstörungen bedeutsam. Um wieder ein Gleichgewicht der Systeme, die für Alarm und Warnung bzw. Entwarnung verantwortlich sind, zu erhalten bzw. um Hirnstrukturen neu zu „verdrahten“, brauchen Betroffene eine professionelle psychologische Therapie. Mittels psychologischer Behandlungsmethoden wie kognitiver Umstrukturierung, verhaltenstherapeutischen Ansätzen und/ oder Entspannungstechniken lernen Menschen mit Angststörungen die Kontrolle über ihre Angstgefühle und ihre physiologischen-gedanklichen-emotionalen Angstreaktionen zu bekommen. Bei schweren phobischen Störung oder anderen Angststörungen sehe ich v.a. zu Beginn einer psychologischen Behandlung eine psychopharmakologische Therapie als notwendig.
„Psychohygiene“ ist ein Schutz davor, dass eine normale Angst nicht zu einer pathologischen Angst wird! Um Stresshormone abzubauen und um den beruhigend wirkenden Teil des Nervensystems (Parasympathikus) zu stärken, empfehle ich neben regelmäßigen Erholungsphasen, Humor, Abschirmen von störenden Reizen, „innerlicher Entgiftung“, Ausdauerbewegung und ausgewogener Ernährung täglich die „kleinen“ Momente und Dinge des Alltags (z.B. lachende Kinder, Vogelstimmen, Blumen) wahrzunehmen, zu schätzen sowie zu genießen, und das Bewusstsein auf das Hier und Jetzt zu lenken!